29 September 2023 - Botschaft des Erzbischofs von Rusa Tichon bezüglich der Konstituierung des feierlichen Gedenken der Synaxis der Heiligen, die im deutschen Lande aufgestrahlt sind

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Botschaft
des Erzbischofs von Rusa TICHON,
des Leiters der Diözese von Berlin und Deutschland,
an den Klerus, die Mönche und Nonnen und die Laien

Geliebte Väter,
ehrwürdige Mönche und Nonnen, liebe Brüder und Schwestern!

Im Verlauf der vergangenen zehn Jahre wurden durch die Diözese von Berlin und Deutschland der Russischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats und die Deutsche Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland umfangreiche Arbeiten bei der Sammlung von Materialien über die Heiligen Deutschlands aus der Zeit der ungeteilten Kirche sowie der Zusammenstellung ihrer Lebensbeschreibungen durchgeführt.

Im Jahr 2019 wurde durch die beiden Diözesen eine Konferenz zum Thema „Die Heiligen Deutschlands des ersten Jahrtausends“ abgehalten, in deren Folge eine bilaterale Arbeitsgruppe gebildet worden ist, die sich der Zusammenstellung und Aufbereitung solcher Materialien zu widmen hatte mit dem Ziel, die deutschen Heiligen ins Menologion der Russischen Orthodoxen Kirche aufzunehmen und ein Datum für das feierliche Gedenken der Synaxis dieser Heiligen festzulegen.

Im März 2023 wurden die so aufgearbeiteten Materialien an die Synodale Kommission für die Heiligsprechungen übergeben, damit die Namen dieser Heiligen ins Menologion der Russischen Orthodoxen Kirche aufgenommen und sie auf Diözesanebene verehrt werden können.

Am 24. August 2023 hat der Heilige Synod der Russischen Orthodoxen Kirche unter dem Vorsitz Seiner Heiligkeit, des Patriarchen, unseren Antrag erörtert und die Entscheidung getroffen, ein feierliches Gedenken der Synaxis der Heiligen, die im deutschen Lande aufgestrahlt sind, zu konstituieren (Protokoll Nr. 64); dabei wurden folgende Namen in diese Synaxis aufgenommen:

der heilige Märtyrerbischof Bonifatius, Erzbischof von Mainz, Erleuchter Deutschlands (754);

der heilige Märtyrer Aureus, Bischof von Mainz (436);

die Märtyrer Mauritius und seine Gefährten: Gereon, Cassius, Florentius und andere Soldaten (um 300);

die Märtyrerin Aphra von Augsburg (304);

der heilige Maximianus, Bischof von Trier (347);

der heilige Maternus, erster Bischof von Köln (4. Jh.);

der heilige Korbinian, erster Bischof von Freising (725/730);

der heilige Willibrord, Erzbischof von Utrecht (739);

der heilige Burkhard, Bischof von Würzburg (753);

der heilige Ansgar, Erzbischof von Hamburg (865);

die ehrwürdige Lioba von Bischofsheim (782);

die ehrwürdige Walpurga von Eichstätt (779).

Als Feiertag der Synaxis der Heiligen, die im deutschen Lande aufgestrahlt sind, wurde der 20. September / 3. Oktober festgelegt, wenn dieser Tag mit einem Sonntag zusammenfällt, andernfalls liegt er auf dem Sonntag, der dem 20. September / 3. Oktober am nächsten ist. Ein Grund für die auf den 3. Oktober festgelegte Feier der Synaxis dieser Heiligen ist die Notwendigkeit, den weltlichen Feiertag der Einheit Deutschlands mit geistlichem Gehalt anzufüllen. Wir alle müssen dessen gedenken, dass der wahre Ruhm der Kirche Christi ihre Heiligen sind. Deshalb werden wir diesen Tag von nun an im besonderen Gebet an die Behüter des Landes, in welchem wir leben und unseren Dienst versehen, verbringen.

Ich beglückwünsche jeden zum Feiertag der Synaxis der Heiligen, die im deutschen Land aufgestrahlt sind!

+TICHON,
Erzbischof von Rusa
Leiter der Diözese von Berlin und Deutschland

18. September / 1 Oktober. 2023
Berlin





16 September 2023 - Erlass von Erzbichof Tichon von Ruza

über die Einrichtung der jährlichen Feier der Synaxis der Heiligen, die im deutschen Lande aufgestrahlt sind

Die Berlin-Deutsche Diözese > Aktuell > Erlass von Erzbichof Tichon von Ruza über die Einrichtung des jährlichen Feiers der Synaxis der Heiligen, die im deutschen Lande aufgestrahlt sind

ERLASS

An die Gemeinde- und Klostervorsteher
der Diözese von Berlin und Deutschland

Durch diesen Erlass wird die jährliche Feier der Synaxis der Heiligen, die im deutschen Lande aufgestrahlt sind (Beschluss des Heiligen Synods vom 24. August 2023, Protokoll Nr. 64), eingerichtet.

Dieser Tag wird von den Gemeinden und Klöstern auf dem Gebiet Deutschlands am 20. September nach altem Stil / 3. Oktober nach neuem Stil begangen, sofern dieser Tag auf einen Sonntag fällt, andernfalls an dem dem 20. September / 3. Oktober nächstgelegenen Sonntag.

Der erste Gottesdienst, der dem Gedächtnis der Heiligen, die im deutschen Lande aufgestrahlt sind, gewidmet ist, soll am Sonntag, dem 1. Oktober 2023 gefeiert werden, wobei die Botschaft des bischöflichen Leiters der Diözese von Berlin und Deutschland zu verlesen und eine Lobpreisung unter Verwendung der weiter unten angeführten Texte von Troparion, Kondakion und Megalynarion zu zelebrieren ist.

+ Tichon
Erzbischof von Rusa,
Leiter der Diözese von Berlin und Deutschland

Troparion im 4. Ton

​Ihr Bischöfe, Märtyrer, Mönche, Gerechte und alle Heiligen, / die ihr im deutschen Lande verherrlicht wurdet, / die ihr mit eurem Blut, eurem Glauben, Werken der Frömmigkeit und Liebe, / mit eurem Wort und Leben Gott gefallen habt, / Ihr wurdet gekrönt mit Kronen der Unverweslichkeit und Herrlichkeit, / betet zu Christus unserem Gott, / auf dass Er unserem Lande Frieden gewähre // und unseren Seelen schenke das Heil.

Kondakion im 4. Ton

Ihr lebtet auf Erden gottgefällig, / aufleuchtend im deutschen Lande als Heilige, / Nun freuet Ihr Euch in den Himmeln mit den Engeln / und lobpreiset die Heilige Dreieinigkeit – Vater, Sohn und Heiligen Geist in einer Gottheit. / Wir aber, Erdgeborene, preisen Euch und feiern Euer Gedenken, / Bringt unsere Gebete Gott dem Allmächtigen zu Seinem himmlischen Altar. / Auf Eure Fürsprache möge Er Frieden und Errettung schenken unseren Seelen.

Megalynarion

Wir lobpreisen Euch, / ihr im deutschen Lande aufgestrahlten Heiligen alle / und ehren euer heiliges Andenken / denn ihr bittet für uns // Christus, unseren Gott.




„Ich war ein Fremdling und ihr habt mich aufgenommen“ (Matthäus 25:35)


Liebe Väter, Brüder und Schwestern in Christus!


Den Schmerz, den das ukrainische Volk jetzt erleidet, teilen die Kinder der russisch-orthodoxen Kirche in Deutschland. Viele Geistliche und Gemeindemitglieder unserer Diözesen sind Ukrainer. Von ihnen erfahren wir von den Katastrophen, Leiden und Ängsten ihrer Angehörigen. Militärische Operationen bringen nicht nur Zerstörung und Tod mit sich, sondern auch eine humanitäre Katastrophe, die Menschen dazu zwingt, ihre Heimat zu verlassen. Unser aufrichtiger Wunsch und unsere christliche Pflicht ist es, diejenigen zu unterstützen, die in Schwierigkeiten sind.

In diesem Zusammenhang sollten sich alle Kirchengemeinden der Russisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland in der Flüchtlingshilfe und der humanitären Hilfe für die Ukraine engagieren.


Dazu ist es nötig daß:


1. Die Rektoren der Gemeinden ein Treffen mit Gemeinderäten und Freiwilligen abhalten; Besprechen Sie die Möglichkeiten und machen Sie einen Plan für die Hilfeleistung. Es ist ratsam, ihre Aktionen mit Gemeindemitgliedern, die Verwandte und Freunde in der Ukraine haben, zu koordinieren, da sie sowohl mit denen, die im Land bleiben, als auch mit denen, die es verlassen haben, in Kontakt stehen.


Hilfe für Flüchtlinge


2. Die Priester wird gebeten die Ankommenden geistlich zu unterstützen.

3. Treten sie in Verbindung mit staatlichen Behörden (Ausländeramt, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Integrationsrat, Gesundheitsamt) in den Landkreisen. Informieren Sie sich über den Ort und das Verfahren für den Erhalt von notwendige Dokumenten für Ankünfte und Unterkunftsmöglichkeiten. Bieten Sie Ihre Beteiligung an der Flüchtlingshilfe im Rahmen von Kirchengemeinden an, reden Sie über Partnerschaftsmöglichkeiten und arbeiten Sie weiterhin eng mit der Leitung und den Mitarbeitern der jeweiligen Einrichtungen zusammen.

4. Die Geistlichen beider Diözesen desselben Bezirks treten miteinander in Verbindung und koordinieren ihre Schritte zur Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen.

5. Erleichterung des Transports von Flüchtlingen von der ukrainischen Grenze.

6. Flüchtlinge beim Papierkram helfen.

7. Unterstützung bei der Übersetzung ins Deutsche in Behörden und medizinischen Einrichtungen.

8. Koordinieren Sie die Neuansiedlung von Flüchtlingen mit staatlichen und/oder ehrenamtlichen Strukturen.

9. Wenn Räumlichkeiten in Kirchengemeinden vorhanden sind, weisen Sie diese für die Unterbringung von Flüchtlingen zu.

10. Verwenden Sie Anzeigen und soziale Medien, um Gemeindemitglieder zu ermutigen, Flüchtlinge in ihren Häusern willkommen zu heißen.

11. Ermutigen Sie Gemeindemitglieder, den Flüchtlingen psychologische und moralische Unterstützung zukommen zu lassen.


Bereitstellung humanitärer Hilfe


12. Sammeln Sie am Vergebungssonntag in allen Kirchen Spenden. Alle Plattensammlungen an diesem Sonntag können zum Kauf von humanitärer Hilfe (siehe Punkt 13) oder zur Überweisung an den Hilfsfonds verwendet werden. Verteilen Sie unter den Gemeindemitgliedern die Einzelheiten des Diözesanfonds mit einem Hilferuf:


Russische orthodoxe Kirchenstiftung
HypoVereinsbank Bonn
IBAN: DE20 3802 0090 0003 4461 31
BIC: HYVEDEMM402
Verwendungszweck: Flüchtlingshilfe
www.rok-stiftung.de


13. Koordinieren Sie die Sammlung und Lieferung von humanitärer Hilfe: Lebensmittel (hauptsächlich Fast Food), Babynahrung, Windeln, Körperpflegeprodukte, Medikamente usw.


Wir sind berufen, Werke der Barmherzigkeit zu tun. Im Evangelium ruft uns der Herr auf, Ihn in jedem leidenden Menschen zu sehen. „Durch die, die uns um Hilfe bitten, prüft der Herr unsere Herzen“, sagt St. Nikolai Velimirović. „Gott braucht nichts von uns für sich selbst; Er braucht nichts. Aber er verlangt Barmherzigkeit von uns, um unsere Herzen zu erweichen und zu veredeln.“ Diese Taten zeigen, wie sehr wir es verstehen, Gott in unserem Nächsten zu lieben.


+ Mark, Metropolit von Berlin und Deutschland

+ Tichon, Erzbischof von Ruza, Leiter der Diözese Berlin und Deutschland

+ Hiob, Bischof von Stuttgart



26 Februar 2022 - Botschaft des Erzbischofs von Rusa Tichon an die Geistlchen, Mönche und Nonnen der Diözese von Berlin und Deutschland

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„Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, 
auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.
Denn Er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute
und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte“. (Mt 5, 44-45)

In Christus geliebte Väter, Brüder und Schwestern, Kinder der Heiligen Kirche!

Die Ereignisse, die derzeit in der Welt geschehen, haben schmerzliche Auswirkungen auf die Herzen aller Geistlichen und Gläubigen der Russischen Orthodoxen Kirche, unabhängig von ihrer nationalen Zugehörigkeit. Als orthodoxe Christen wissen wir: Das Einzige, was in der sich verkomplizierenden Situation wirklich helfen, was Kraft spenden, trösten und Hoffnung geben kann, ist unser Gebet zu Gott: Das Gebet für die Menschen, die sich in Not befinden, wie für diejenigen, die heute Verantwortung tragen für die Zukunft Europas und der ganzen Welt, für die Befriedung der feindlichen Seiten.

Daher beten wir unablässig bei jedem Gottesdienst „um Frieden von oben“, und natürlich beten wir schon seit vielen Jahren für den Frieden in der Ukraine und tun auch alles, was in unseren Kräften steht, um den Bedürftigen zu helfen.

Die Orthodoxe Kirche ist keine politische Vereinigung. Sie kümmert sich vielmehr um die geistliche Betreuung der Gläubigen. Die Menschen kommen in die Kirche, um an den Sakramenten teilzuhaben, um zu beten, um über ihre geistlichen Probleme zu sprechen, um Trost und Hilfe zu erhalten. Aufgabe der Kirche ist es in dieser Zeit in jeder Hinsicht am Frieden mitzuwirken und am gegenseitigen Verstehen, der Liebe aller Gemeindemitglieder zueinander und einen Raum zu bieten, der frei bleibt von politischen Bekundungen und nationalen Ambitionen jeder Art.

Ich möchte hier auch darauf hinweisen, dass das Moskauer Patriarchat in seiner geistlichen Fürsorge orthodoxe Menschen ganz verschiedener Nationalitäten betreut. Hier in Deutschland umfassen unsere multinationalen Gemeinden nicht nur Russen und Ukrainer, sondern auch Belorussen, Moldawier, Georgier und viele andere, nicht zuletzt auch Deutsche. Es ist für uns völlig inakzeptabel, die Menschen unter nationalen Vorzeichen aufzuteilen. Wir freuen uns über alle, die in unsere Gotteshäuser kommen, gleich welcher Herkunft oder politischen Präferenzen.

Natürlich können sowohl die Geistlichen wie auch die Gläubigen unserer Diözese unterschiedliche Ansichten zu den Geschehnissen haben, aber wir dürfen Konflikte aus der politischen Sphäre nicht in unsere Kirchengemeinden hineinzutragen, indem wir die eine oder andere Position einnehmen. Gerade in einer so schwierigen Situation wie der derzeitigen ist das Wichtigste, den Frieden zu wahren, besonders in unseren Gemeinden. Diejenigen, die mit allen Mitteln versuchen, diesen Frieden zu stören und die Situation zu verschärfen müssen ihr Gewissen prüfen.

Handeln wir in allem als Diener des Friedens, dessen eingedenk, dass man ohne den Frieden und die Liebe Christi kein wahrer Jünger des Herrn sein kann! Ich rufe ich alle Geistlichen und Laien der Diözese auf, ihre Gebete für den Frieden zu verstärken, sowohl zu den Zeiten der Gottesdienste als auch im ihrem privaten Leben. Möge der Herr, der Fürst des Friedens, uns allen gnädig sein.

Mit der Liebe des Herrn

+ TICHON, Erzbischof von Rusa
Leiter der Diözese von Berlin und Deutschland



Liebe Brüder und Schwestern!


Mit großem Bedauern haben wir kürzlich Nachrichten über den Krieg in der Ukraine erhalten, die uns sehr beunruhigen. Wir möchten allen, die darunter leiden, unser Mitgefühl und unsere Unterstützung aussprechen und versuchen, wenn möglich, alles zu tun, damit es sich ändern wird. Als Kirche lehnen wir Krieg als Lösung von Konflikten kategorisch ab. Wir beten für Frieden und tun unser Bestes, um Frieden auf diese Erde zu bringen. Schließlich hat der Herr gesagt: Gesegnet sind die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. (Matthäus 5:9)

Als orthodoxe Kirchengemeinde in Deutschland sind wir eine Gemeinschaft, die aus mehr als 6 verschiedenen Nationalitäten besteht. Unter uns sind Russen und Ukrainer, und der Schmerz eines unserer Brüder ist unser gemeinsamer Schmerz. Daher beschäftigen und beunruhigen uns alle aktuellen Nachrichten. Schließlich haben viele unserer Leute Verwandte oder Freunde in der Ukraine. In unserer Kirche waren wir immer eine vereinte Gemeinschaft, zusammen als Brüder und Schwestern, und es ist unser Wunsch, dies auch zu bleiben, einander zu unterstützen, einander zu trösten und einander zu helfen. Unsere Kirchengemeinde hilft seit jeher allen Bedürftigen auf jede erdenkliche Weise, unabhängig von Nationalität oder Herkunft. Unsere Kirche ist das Haus Gottes, offen für alle. Und wir möchten unseren tiefen Wunsch zum Ausdruck bringen, dass dies auch in Zukunft der Fall sein wird. Wenn ich keine Liebe habe, habe ich nichts. (1 Korinther 13:3)

Momentan sammeln wir Sachen und Geld, um Flüchtlingen zu helfen, wir bitten auch um Ihr Gebet für ein baldiges Ende des Krieges.


Mönchpriester Seraphim (Standhardt) und Kirchenrat, 7.3.2022